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Tess Gunty – Der Kaninchenstall
Mitten in einer amerikanischen Kleinstadt, die ihre besten Tage längst hinter sich hat, steht der Kaninchenstall. Ein Mehrfamilienhaus, dessen Bewohner sich wegen der dünnen Wände näher stehen, als ihnen lieb ist.
Wer die Inhaltsbeschreibung dieses Buches liest, erwartet eine unterhaltsame Geschichte über die Absurditäten des amerikanischen Kleinstadtlebens. Ein bisschen ist es das auch, wenn man sich so manchen Bewohner des Kaninchenstalls vorstellt. Aber im Grunde erzählt dieses Buch mit all seinen kleinen Geschichten eine große Geschichte.

Probleme der modernen Zeit
Beim Anblick des Kaninchenstalls könnte man schnell auf die Idee kommen, dass hier sozialpolitische Probleme einer Unterschicht thematisiert werden, aber so unterschiedlich die finanziellen Möglichkeiten der Protagonisten sind, so unterschiedlich sind auch ihre Charaktere. Nicht Armut im herkömmlichen Sinne verbindet sie, sondern Bedeutungsarmut.
Jeder ist auf der Suche
Es ist eine Geschichte über die Suche nach eigener Bedeutung, nach dem „Mehr“, nach Antworten, die man früher kannte und die man verloren hat, die man ein Leben lang nicht gefunden hat. Dabei sucht jeder der Charaktere allein in seiner kleinen Welt nach der Lösung seines Problems. Dies wird noch dadurch unterstrichen, dass die Erzählabschnitte immer wieder in die jeweiligen Wohneinheiten des Kaninchenstalls unterteilt werden. Dadurch entsteht eine klare Trennung zwischen dem „Ich/Wir“ und der „Außenwelt/den Anderen“.
Eine Erzählung, die bewegt
Auch wenn man sich beim Lesen über die Absurdität mancher Szenen ärgern mag, ist es eine wunderbar runde Geschichte, die einen auch nach der letzten Seite noch beschäftigt. Lässt man die Geschichte auf sich wirken, erscheinen auch die scheinbar absurden Ereignisse und Figuren weniger absurd. Absurd erscheint dann vielmehr die so weit verbreitete und bekannte Art der Problemlösung, die man nicht nur in amerikanischen Kleinstädten antreffen kann.
Buch mit Nachbeben
Wer Lust auf eine Erzählung hat, die erst nach dem Lesen ihr wahres Potenzial entfaltet und viel mehr zwischen den Zeilen als durch die Zeilen erzählt, ist im Kaninchenstall gut aufgehoben.
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Janne ist eine leidenschaftliche Leserin, die schon seit ihrer Kindheit Bücher verschlingt. Neben ihrer Liebe zur Literatur hat sie auch ein Faible für Brettspiele, die sie gerne mit ihrem Partner, Alex, spielt.
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