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Amber Chen - Of Jade and Dragons
Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen. Es ist auch auf Deutsch unter dem Titel „Von Jade und Drachen“ erschienen.
Ahui Ying entspricht nicht den Erwartungen, die man an die älteste Tochter in ihrem Heimatdorf stellt. Sie ist wild, abenteuerlustig und hat wie ihr Vater ein natürliches Talent für die Ingenieurskunst – er war ein ehemaliger Meister der Ingenieursgilde im fernen Fei. Nirgends verbringt sie ihre Zeit lieber als mit ihm in dessen Werkstatt.
Inhalt
Ihr Leben in Scherben
Eines Tages findet sie ihren Vater in einer Lache seines eigenen Bluts mit einer tödlichen Wunde. Mit seinem letzten Willen drückt er ihr sein Notizbuch in die Hand und erteilt ihr den unmissverständlichen Auftrag, es zu verbrennen. Ying wäre jedoch nicht sie selbst, wenn sie sich diesem Befehl widersetzen würde. Stattdessen schwört sie Rache am Mörder ihres Vaters.

Aufbruch
Ying reist als Mann verkleidet nach Fei und dringt so in die Ingenieursgilde ein. Dorthin haben sie die Hinweise auf den Mörder ihres Vaters geführt. Sie hofft, dort auch die rätselhafte Vergangenheit ihres Vaters aufzuklären und herauszufinden, warum er sterben musste. Unterstützung erhält sie dabei von Aogiya Ye-yang, einem Prinzen, der bald mehr als nur ihre Dankbarkeit auslöst.
Intrigen und Politik
Die Welt in Fei ist ganz anders als Ying sie aus ihrem beschaulichen Heimatdorf kennt. Es dauert nicht lange, und sie ist umgeben von politischem Kalkül und Intrigen. Hinzu kommt, dass sie in der Ingenieursgilde selbst Anschlägen auf ihr Leben ausgesetzt ist. Bald geht es nicht mehr nur um Rache, sondern auch um das nackte Überleben.
Schöner Ansatz, altbackener Fokus
Meiner Meinung nach kann es Erzählungen von „ungewöhnlichen“ Frauen nicht genug geben. Diese hier schlägt im Ansatz genau in diese Kerbe. Ying interessiert sich nicht für Tanz und andere in ihrem Kulturkreis als „weiblich“ angesehene Künste, sondern für Ingenieurskunst. Ihre Ideen und ihr Verständnis dafür sind auch noch herausragend. Dass sie als Einzige aus ihrer Familie den notwendigen Mut beweist, um herauszufinden, warum ihr Vater sterben musste, genügt mir für eine interessante Geschichte.
Warum braucht es ausgerechnet einen Prinzen?
Aber natürlich muss sie rein zufällig einem Prinzen über den Weg laufen, der großes Interesse an ihr hat – und das nicht nur beruflich. Natürlich verlieben sie sich und es kommt zu nicht mehr als einem romantischen Kuss. Klassischer könnte es kaum sein. Entsprechend viel Raum nimmt diese Beziehung in der Erzählung ein.
Zwischen Intrigen und Herzschmerz-Drama
Am Ende steht der besagte Prinz natürlich mehr oder weniger im Zentrum all dieser Intrigen. Achtung, Klischee! Er wird Yings jüngerer Schwester Nian versprochen, die überglücklich mit dieser Partie ist.
Kein Happy-End, aber das lässt hoffen… Oder?
Am Ende wird - im klassischen Sinne - nicht alles gut. Das ist der Hoffnungsschimmer in dieser Geschichte: Ying durchschaut zumindest, was hinter all den Geschehnissen steckt, und zieht ihre Konsequenzen daraus.
Empfehlung?
Yings Geschichte beginnt vielversprechend, verliert sich dann aber in einer klassisch-langweiligen Liebesgeschichte. Es wäre besser gewesen, wenn Ying in all ihren Lebenslagen – auch in der Liebe – so unkonventionell gewesen wäre, wie sie beschrieben wird. Das ist sie aber nicht. Schade. Für alle, die unschuldigen Herzschmerz mögen und von gutaussehenden Prinzen träumen, ist das Buch aber auf jeden Fall ein paar Lesestunden wert.
Englische Version:
Deutsche Version:
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Janne ist eine leidenschaftliche Leserin, die schon seit ihrer Kindheit Bücher verschlingt. Neben ihrer Liebe zur Literatur hat sie auch ein Faible für Brettspiele, die sie gerne mit ihrem Partner, Alex, spielt.
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