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Dava Sobel - Das Glas-Universum - Wie die Frauen die Sterne entdeckten

Das nächtliche Firmament hat den Menschen schon immer fasziniert. Ob in der Antike oder in der frühen Neuzeit - der Weltraum übt eine unbändige Faszination auf uns aus. Dava Sobel widmet sich hier nur einem kleinen Ausschnitt der Erforschung des Weltalls, und doch könnte er kaum spannender sein.

Anhand der Sternwarte von Havard schildert sie die Entwicklung der Astronomie von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa in die 1950er Jahre, wobei sie nicht nur die wissenschaftlichen Errungenschaften beschreibt, sondern auch die dahinter stehenden Menschen in ihrem sozialen und historischen Umfeld vorstellt.

Das Cover des Romans "Das Glas Universum" von Dava Sobel zeigt verschiedene Forscherinnen des Harvard Observatorium.

Eine Geschichte über die Liebe zu den Sternen

Das Buch liest sich wie eine fortlaufende Geschichte, so dass trotz des sachlichen Schreibstils zwischendurch eine gewisse Spannung aufkommt. Dazu trägt auch bei, dass die Autorin sehr häufig aus Briefen oder Artikeln zitiert, die die „Protagonisten“ selbst oder Bekannte über sie geschrieben haben.

Geschichte aus erster Hand

Dadurch ist es fast so, als würden die damaligen AkteurInnen ihre Geschichte selbst erzählen. Man erlebt die Ereignisse also möglichst ungefiltert durch die Augen der Frauen und Männer, die im Observatorium der Universität Havard gearbeitet oder es gefördert haben. Gerade dadurch erscheinen die Personen besonders plastisch und lebendig.

Feminismus?

Besonders spannend wird es dort, wo es um die Ungleichbehandlung von Frauen im Observatorium und in der Forschung geht. Mit dem Wissen und den Einstellungen unserer Zeit könnte man fast meinen, die „Rechnerinnen“ im Observatorium seien versklavt gewesen, so viele Stunden (auch nachts) verbrachten sie dort. Lässt man sie selbst erzählen, klingt die Forschung dort für sie eher wie eine Befreiung.

Ungleiche Bezahlung

Die Ungleichbehandlung, insbesondere die ungleiche Entlohnung, und die Schwierigkeiten, auf die Frauen bei der Verwirklichung ihrer Karriereziele gestoßen sind, werden in dem Buch zwar erwähnt, stehen aber nicht im Mittelpunkt. Das liegt daran, dass dieses Thema für die Forschenden selbst nicht so wichtig war, wie man annehmen könnte.

Empfehlung

Wessen Herz für den Weltraum und die Entwicklung der Astronomie schlägt, wird an diesem Ausschnitt aus der Geschichte der Sternenkunde seine helle Freude haben. Auch Fotofreunde kommen auf ihre Kosten, denn die Methoden, mit denen die Sterne auf den Bildern sichtbar gemacht wurden, werden anschaulich erklärt. Insbesondere werden den Lesenden all die oft vergessenen Forscherinnen als Menschen näher gebracht, die sonst hinter dem Sammelbegriff „Rechnerinnen“ oder gar „Haremsdamen“ verschwinden.
Ein schönes, unaufgeregtes und gelungen persönlich gehaltenes Buch über die Leistungen engagierter Frauen mit einer Leidenschaft für den Nachthimmel.

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