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Ian Mortimer - The Time Traveller's Guide to Elisabethan England

Dieses Buch habe ich auf Englisch gelesen. Die deutsche Übersetzung trägt den Titel „Shakespeares Welt“.

Das elisabethanische Zeitalter (1558 – 1603) wird oft als eine goldene Zeit angesehen. Trotzdem ist uns das Leben in vergangenen Zeiten fremd. Wie lebten also die Menschen damals in England unter der Regentschaft von Queen Elizabeth I? Hätte man eine Zeitreisemaschine und es würde einen ins London des Jahres 1590 verschlagen: Wo würde man bestenfalls übernachten? Was sagt der Dresscode?

Alles Gold, was glänzt?

Würden wir dann immer noch von einem goldenen Zeitalter sprechen, wenn wir mittendrin stecken würden? Würden wir das immer noch behaupten, wenn wir Sexismus, Krankheiten, Gewalt und Hunger ins Auge gesehen hätten?

Das Cover des Romans "The TimeTraveller's Guide to Elisabethan England" von Ian Mortimer zeigt die stilisierte Darstellung Elizabeths und einem mittelalterlichen Buchstich.

Zeitreise

Um diese Fragen zu beantworten, begeben wir uns auf eine Zeitreise und lassen uns eine Welt eröffnen, die uns völlig fremd ist. Eine Welt, in der die Lebenserwartung bei den frühen Dreißigern liegt, Menschen verhungern und Katholiken wegen ihres Glaubens unterdrückt und getötet werden. Gleichzeitig ist diese Welt aber auch die Mutter einiger der erlesensten englischen Theaterkunst und Architektur. Die Welt, in der die Welt das erste Mal umrundet wurde.

Also was nehmen wir mit aus diesem fremden Land, das am Ende des Tages der Grundstein für unsere moderne Welt ist?

Ein Sprung mitten in die Vergangenheit

Geschichtsbücher gibt es viele und vielen sagt man nach, dass sie verstaubte Themen genauso trocken aufbereiten. Vielleicht liegt dieser Eindruck an der Blickrichtung. Sprechen wir von Geschichte, dann blicken wir immer zurück. Vergangenes erscheint uns oft nicht mehr so wichtig, Details aus dem Augenblick verblassen. Umso spannender ist der hier verfolgte Ansatz: Wir reisen zurück und wandeln selbst über die Straßen des elisabethanischen Englands.

Nicht vom Ergebnis gedacht, sondern von der Entwicklung

Das Buch beschreibt die Vergangenheit so, als sei man gerade dort und das macht die Umstände, in der sich diese im Nachhinein so relevanten Begebenheiten ereigneten, so viel plastischer. Die Umsegelung der Erde wird als Kraftakt und mit all den Schwierigkeiten begreifbar und es wir deutlich, was die Leute dazu brachte, ihr Leben auf See zu riskieren, anstatt lieber sicher an Land zu bleiben. Es sind diese Zusammenhänge, die man erst vollkommen begreift, wenn man Geschichte nicht mehr vom Ergebnis her denkt, sondern die Entwicklung in den Blick nimmt.

Geschichte verstehen heißt Menschen verstehen

Und so läuft es am Ende darauf hinaus, dass wir einen tiefen Einblick darin erlangen, was die Menschen dieses Zeitalters antrieb und bewegte. Und da diese Menschen unsere Vorfahren sind, verstehen wir uns selbst auch ein wenig besser.

Empfehlung?

Wer historisch interessiert ist und einfach einmal ein Geschichtsbuch in die Hände bekommen möchte, das den Blickwinkel verschiebt, der ist mit dieser Lektüre gut aufgehoben. Der Autor beschreibt das elisabethanische England mit einer Prise Humor, die an manchen Stellen bitter notwendig ist, denn es ist nicht in allen Belangen ein „goldenes Zeitalter“.

Ich hatte dennoch großes Vergnügen mit diesem Buch und habe die übrigen Bände dieser Reihe bereits auf meine Leseliste gesetzt.

Englische Version:

Deutsche Version:

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Weitere Buchrezensionen

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