Startseite » Blog » Bücher » Hard-/Softcover, eBooks » Richard Coles – Murder Before Evensong
Lesedauer: 3 Minuten

Dieser Artikel beinhaltet Affiliate Links. Diese sind mit * gekennzeichnet. Weitere Informationen findet ihr hier.

Richard Coles - Murder Before Evensong

Diesen Roman habe ich auf Englisch gelesen. Der Roman ist auf Deutsch unter dem Titel „Der Tote in der Dorfkirche“ erschienen.

Alles friedlich in Champton

Daniel Clement ist Pfarrer der kleinen, ausgesprochen beschaulichen Gemeinde Champton. Ein Örtchen, in dem niemals etwas Schlimmes passieren könnte. Hier lebt er seit etwa acht Jahren mit seiner verwitweten, bis über beide Ohren ausgebufften Mutter Audrey und den beiden mäßig gehorsamen Dackeln Cosmo und Hilda zusammen.

Das Cover des Romans "Murder Before Evensong" von Richard Coles zeigt die stilisierte Darstellung eines englischen Dorfes.

Veränderung ist tödlich

Als Daniel den Plan offenbart, im Kirchengebäude eine Toilette zu installieren, endet der Frieden. Dies spaltet die sonst so friedliche Gemeinde, und plötzlich erhalten die Sitzbänke in der Kirche eine ganz neue Bedeutung. Die alten Damen und Herren laufen in intriganten Verwickelungen zu Höchstform auf, um diese Veränderung zu verhindern.

Bei diesen zumeist harmlosen Kleinkriegen kommen alte Geschichten ans Licht, sodass es kaum verwunderlich ist, dass eines Abends der Archivar des Adelssitzes von Champton House ausgerechnet in Daniels Kirche tot aufgefunden wird.

Die vielseitigen Aufgaben eines Pfarrers

Daniel ist fest entschlossen, alles Unheil von seiner Gemeinde fernzuhalten. Um einen weiteren Mord zu verhindern, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf die Spuren des Mörders zu begeben.

Netter Ausflug aufs englische Land

Dieses Buch nimmt einen mit auf eine nicht ganz so beschauliche Kaffeefahrt in die grünen Hügel ländlicher englischer Gebiete, in denen der alte Adel noch das Sagen hat und die Welt eigentlich noch in Ordnung ist. Hier haben die Älteren der Gesellschaft noch das Sagen und sorgen dafür, dass alles so bleibt, wie es immer war. Da regt man sich fast mehr über eine neue Toilette im Kirchenhaus auf als über einen Mord.

Seltsam skurril und unaufgeregt

Die zahlreichen Figuren in diesem Roman wirken teilweise skurril und könnten genauso gut aus einer anderen alteingesessenen Dorfgemeinschaft stammen. So ist es nicht verwunderlich, dass ich bei den alten Damen, die noch einmal wichtig sein wollten und beispielsweise ein Blumenfest organisierten, nur mit den Augen rollen konnte. Ein Hoffnungsschimmer ist die Mutter des Pfarrers, Audrey. Sie hat gefühlt jede Situation vor ihrem ermittelnden Sohn durchschaut hat und durch ihre Dreistigkeit die Situationen meistert und gleichzeitig auflockert.

Spannung?

Das führt dazu, dass es fast spannender ist, ob es eine Toilette geben wird und ob die Bänke in der Kirche mittelalterlich sind, als die Frage, wer der Mörder war. Entsprechend wenig Spannung baut sich während der Lektüre auf. Am Ende hätte ich fast vergessen, dass es ja noch jemanden zu enthüllen gab.

Die Geschichte des Täters bzw. der Täterin ist am Ende dann irgendwie nichts Besonderes und fühlt sich etwas an den Haaren herbeigezogen an. Da hätte man mehr draus machen können. Aber vielleicht geht es am Ende gar nicht so sehr um den Mord, sondern um die Toilette – wer weiß das schon?

Empfehlung

Kurz gesagt: Es gibt spannendere Krimis. Wem es aber um seichte Unterhaltung mit dem einen oder anderen Schmunzler geht, der wird hier fündig. Wer gerne schlagfertige und ausgebuffte ältere Herrschaften mit einer Prise Humor kennenlernen möchte, dem würde ich zunächst den „Donnerstagsmordclub” empfehlen – sorry, Audrey, aber an Elisabeth kommst du nicht heran.

Dieser Artikel beinhaltet Affiliate Links. Diese sind mit * gekennzeichnet. Weitere Informationen findet ihr hier.

Englische Version:

Deutsche Version:

Weitere Buchempfehlungen

Janne ist eine leidenschaftliche Leserin, die schon seit ihrer Kindheit Bücher verschlingt. Neben ihrer Liebe zur Literatur hat sie auch ein Faible für Brettspiele, die sie gerne mit ihrem Partner, Alex, spielt.
Auf unserem Blog, nerdwunderland, teilt sie ihre Meinungen, Empfehlungen und Kritiken zu verschiedenen Büchern, die sie gelesen hat. Sie schreibt über alle Genres, von Klassikern bis zu aktuellen Bestsellern, von Fantasy bis zu Sachbüchern. Sie möchte ihre Leser inspirieren, neue Bücher zu entdecken und ihre eigene Leselust zu wecken. Natürlich ist sie immer offen für Anregungen zu neuen Büchern oder Bücherreihen, Fragen und Feedback von ihren Lesern.