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Steven Erikson - Der Krieg der Schwestern

Ich bin mir sicher, dass ich zu diesem Zeitpunkt, dem sechsten Band, keine Empfehlung mehr für diese Bücherreihe aussprechen muss. Wer „Das Spiel der Götter“ liebt, der liest auch ohne lobende Worte meinerseits weiter. Wer diese Buchreihe hasst, der hat es vermutlich nicht durchs erste Buch geschafft, und wird diese Worte oder diesen Beitrag hier auch nicht lesen. Für alle die es bereits geschafft haben, im Folgenden weitere Lobpreisungen.

Die Geschichte fokussiert sich wieder auf das Reich der Sieben Städte und die dort immer noch schwelende Rebellion. Das Malazanische Imperium wurde so weit zurückgedrängt, dass es dem kläglichen Rest der Streitkräfte nur noch gelingt die Festung von Aren zu halten. Um diese aussichtslose Lage noch einmal zu Gunsten des Imperiums umzukehren, schickt die Imperatrix ihre Rechte Hand, Mandata Tavore, los.

Mit dem Kommando über die malazanischen Streitkräfte aus wenigen Veteranen und sehr vielen Rekruten stellt sich Tavore den Armeen der Seherin Sha’ik, die die Vorherrschaft über die heilige Wüste eingenommen haben, entgegen.

Cover des sechsten Bandes des Spiels der Götter von Steven Erikson namens "Der Krieg der Schwestern" mit dem Abbild Mandata Tavores.
Quelle: https://content.penguinrandomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Erikson_SDas_Spiel_der_Goetter_6_145493_300dpi.zip

Familienbande…

Hinter der Anführerin der Rebellen verbirgt sich indes niemand Geringeres als die jüngere Schwester der Mandata, Felisin. Diese hatte Tavore zuvor versucht vor ihrem Schicksal im Sklavenlager zu bewahren, ist jedoch mit ihrem ausgeklügelten Plan gescheitert. Nun stehen sich die Schwestern als Feindinnen gegenüber. Wie wir sich dieses Duell der beiden Schwestern entwickeln?

Karsa Olong & who the f*ck is Karsa Olong?

Der junge Krieger Karsa Olong bricht zu einer verhängnisvollen Reise auf, die sein Leben für immer auf den Kopf stellen wird. Am Ende langer Entbehrungen und Schmerz findet auch er seinen Weg in die Wüste…

Der Beginn des sechsten Bandes hat bei mir etwas für Verwirrung gesorgt. Wir starten nämlich mit einer sehr ausführlichen Vorgeschichte zu einem Charakter, den ich bis zu diesem Zeitpunkt eher als Nebencharakter eingestuft hätte. Nichtsdestoweniger ist auch Karsa Olongs Geschichte nicht zu verachten und durchaus sehr unterhaltsam. Was mir zuerst ein wenig wie spanische Dörfer vorkam, schlägt seinen wohlgeformten Bogen: Auch Karsa Olong zieht es nach einer ziemlichen Leidensgeschichte in die heilige Wüste an die Seite der Sha’ik.

Endlich wieder Hitze und Wüstensand!

Nach zwei Büchern Pause lechzt man regelrecht danach zu erfahren, wie sich der kriegerische Konflikt in der Wüste fortsetzt. Insbesondere nach dem bewegenden und absolut epischen Ende des vierten Buchs war ich absolut gespannt, was Erikson sich für diesen Erzählstrang als nächstes ausdenkt. Ich bin nicht enttäuscht worden: Er stellt uns endlich einen zentralen Charakter vor, den wir bisher nur als Strippenzieherin im Hintergrund kennengelernt haben: die Mandata Tavore.

Vorhang auf für die Mandata

Ich möchte nicht zu viel verraten, aber für mich bewegt sich mit diesem Auftritt die Erzählung auf das zentrale Erzählelement zu. Dabei stellt uns Erikson mit Tavore eine hochinteressante Figur vor, die die Geschicke maßgeblich steuert und trotz ihrer steten Präsenz dem Leser – wie auch ihren Streitkräften – immer ein Mysterium bleibt. Von diesem Mysterium, das sie umgibt, lebt die Figur und damit allein trägt sie die Erzählung weiter.

Den Krieg nicht vergessen!

Stimmt: Die Mandata hat auch noch eine völlig aussichtlose Aufgabe vor sich: Sie soll sich mit einer dezimierten und unausgebildeten Truppe den Streitkräften der Sha’ik stellen. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen: Die Seherin ist Tavores jüngere Schwester Felisin. Die Dramatik dieser Konstellation braucht eigentlich keinen weiteren Kommentar. Unter diesen Voraussetzungen dürfte eines vollkommen klar sein: Wir bewegen uns auf einen epischen Erzählmoment zu. Dazu komme ich dann aber noch einmal beim nächsten Teil der Reihe.

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Janne ist eine leidenschaftliche Leserin, die schon seit ihrer Kindheit Bücher verschlingt. Neben ihrer Liebe zur Literatur hat sie auch ein Faible für Brettspiele, die sie gerne mit ihrem Partner, Alex, spielt.
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