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Natalie Haynes – Divine Might (Goddesses in Greek Myth)

Ich habe das Buch auf Englisch gelesen. Es gibt aber auch eine deutsche Ausgabe mit dem Titel „Goddesses - Die Macht der Griechischen Göttinnen“.

Ich betrachte dieses Buch als eine Art direkte Fortsetzung des Titels „Pandora’s Jar“. Während es dort um berühmte Frauenfiguren aus der griechischen Mythologie ging, widmet sich die Autorin in diesem Buch speziell den Göttinnen und ihren jeweiligen Eigenschaften.

Die Autorin widmet sich acht verschiedenen weiblichen Göttergestalten, angefangen bei den Musen über Hera und Aphrodite bis hin zu den (heute) weniger bekannten Furien.

Das Cover des Romans "Divine Might" von Natalie Haynes zeigt ein stilisiertes Murder-Board.

Mehr als die Neuerzählung von Mythen

Natalie Haynes erzählt in Divine Might keine bekannten antiken Geschichten neu, sondern inszeniert die Göttinnen anhand mythischer Erzählungen so, wie sie ursprünglich wahrgenommen und verehrt wurden. Dabei befreit sie die einst strahlenden Göttinnen gewissenhaft vom Staub der Jahrtausende verzerrter Klischees, um sie wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.

Ein Auge auf die Neuzeit, ein Auge in die Antike

Besonders spannend sind dabei die plastischen Beispiele aus „modernen“ Zeiten, an denen sich der Einfluss vorurteilsbehafteter Frauenbilder auf Göttergestalten wunderbar ablesen lässt. Insbesondere anhand des Begriffs „Muse“ wird veranschaulicht, wie sehr die weibliche kreative Schaffenskraft im Verhältnis zur antiken Vorstellung in die Passivität gedrängt wurde.

Roter Faden?

Das Buch beginnt in der Einführung damit, dass das Prinzip von „Göttern“ und die Gestaltung von Göttern behandelt wird. Das zentrale Element ist ein Zitat des Philosophen Xenophanes, der darlegt, dass Götterbilder immer dem Erschaffer gleichen. Dabei ist sprachlich unverkennbar, dass der Erschaffer aus seiner Perspektive ein Mann ist. Das Buch wirft also früh die Frage auf, ob die Göttinnen nach männlicher Vorstellung erschaffen wurden. Diese Fragestellung verliert sich allerdings im Laufe des Buchs und der Fokus wird auf die ursprüngliche antike Betrachtung der Göttinnen gelegt. Ob es sich dabei um eine männliche oder weibliche Perspektive handelt, wird allenfalls noch am Rande behandelt, wenn etwa über Heras Bedeutung für die typische Frau der Antike und deren Weltanschauung gesprochen wird.

Leseempfehlung von Divine Might?

Ich mochte schon „Pandora’s Jar“ sehr, sodass ich auch sofort nach diesem Titel gegriffen habe, als ich ihn in meiner bevorzugten Buchhandlung entdeckte. Erneut wurde ich nicht enttäuscht, denn die fachliche Darlegung und Gegenüberstellung historischer Erzählungen im Verhältnis zu modernen Interpretationen ist auch hier wieder gelungen. Ein wenig schade ist es, dass das Thema „männliche“ oder „weibliche“ Vorstellung nicht so intensiv und explizit verfolgt wurde, wie es mich die ersten Sätze der Einführung haben erwarten lassen. Trotzdem ist es eine lohnende Lektüre für alle Freund*innen von Mythen und Legenden sowie all jene, die die bekannten (oder unbekannten) Göttinnen einmal in ihrem ursprünglichen Gewand kennenlernen wollen.

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