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Mary Robinette Kowal – Die Berechnung der Sterne

Die 50ger Jahre in den USA: Der zweite Weltkrieg ist gerade überstanden und es herrscht Aufbruchstimmung. In dieser Zeit lebt die junge Physikerin und Pilotin Dr. Elma York. Sie ist ein so genannter „menschlicher Computer“ – eine Gruppe von Frauen, die täglich exakt und effizient die Flugbahn von Raketen berechnet.

Als es zu einem Meteoriteneinschlag kommt, ist sie eine der ersten, die erkennt, dass sich das Klima auf der Erde langfristig derart verändern wird, dass ein Überleben der Menschheit nicht mehr gesichert erscheint.

Die gebeutelte Menschheit macht sich an die Eroberung des Weltalls und Elma entwickelt den unbändigen Traum, als erste Astronautin ins Weltall zu fliegen. Für die USA der 50er Jahre eine unerhörte Forderung für eine Frau und doch ist Elma entschlossen, sich nicht aufhalten zu lassen.

Es ist immer ein spannendes Thema, die Diskriminierung von Frauen aufzuarbeiten und ihre Leistungen ins rechte Licht zu rücken. Das gilt nicht weniger für die 50er Jahre. In dieser Erzählung passiert aber noch mehr. Durch die fiktive Notlage erhält die Geschichte einen Hebel, der vermeintlich dazu in der Lage ist, unausweichliche Entwicklungen (so möchten geneigte LeserInnen meinen) zu beschleunigen.

Das Cover des Romans "Die Berechnung der Sterne" von Mary Robinette Kowal zeigt stilisierte Umrisse von Forscherinnen vor einem astronomischen Hintergrund.

Eine Wand aus Chauvinismus & Wandel der Gesellschaft

Leider prallt jede Vernunft an einem Bollwerk aus empörenden männlichen Machtstrukturen ab, die vermutlich nur die Spitze des Eisbergs tatsächlicher Diskriminierung von Frauen darstellt. Trotzdem genügten die Schilderungen, um bei mir den ein oder anderen Ärger hervorzurufen. Stichwort: „Kleine Lady“. Trotzdem schildert die Erzählung einen subtilen Wandel in der Gesellschaft, der nicht zuletzt auch durch das Interesse der breiten Öffentlichkeit und der Macht von kleinen Mädchenherzen erfolgt.

Realismus?

Inwieweit die geschilderten Entwicklungen realistisch sind, bleibt in einer fiktiven Erzählung immer offen. Man wird auch nicht behaupten können, dass es jeder Frau wie Dr. Elma York ergehen würde, da sie aufgrund ihrer Herkunft (Tochter eines hochrangigen Generals) und ihres Bildungsgrads überdurchschnittlich gute Voraussetzungen hat.
Daneben habe ich auch auf Konfliktherde zwischen Elma und ihrem Ehemann gewartet, doch dieser tritt inmitten der weitverbreiteten chauvinistischen Haudegen wie ein weißer Ritter mit beinahe schon unbefleckten feministischen Ansichten auf.

Empfehlung?

Ich hatte einigen Spaß an der Lektüre, wenn auch der ein oder andere diskriminierende Spruch durchaus für Puls gesorgt hat. Trotz des deprimierenden Grundthemas (Meteoriteneinschlag auf der Erde) hat sich diese Stimmung gar nicht so sehr auf die Grundstimmung des Buchs ausgeübt. Der Fokus lag vielmehr auf den hoffnungsvollen Aspekten, wenn auch die Trauer um die Verstorbenen durchaus anklingt.

Alles in allem kann man bei dieser Lektüre nicht viel falsch machen. Das Buch sorgt für einige unterhaltsame Stunden, hat mich aber nicht so sehr bewegt wie manch andere Geschichten.

Die Geschichte ist nach diesem ersten Band auch in sich abgeschlossen (nach meinem persönlichen Dafürhalten). Es gibt allerdings noch einen zweiten Band, den ich bisher nicht auf meiner Leseliste stehen habe.

Das Buch in deutscher Sprache:

Das Buch in englischer Sprache:

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Alex ist ein begeisterter Brettspieler, der schon seit seiner Jugend Spiele aller Art ausprobiert. Neben seiner Leidenschaft für Brettspiele liest er auch gerne, vor allem Science-Fiction und Fantasy. Er weiß aber, dass er nie an die wahre Lesemeisterin des gemeinsamen Blogs, seine Partnerin Janne, herankommen wird.
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