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Steven Erikson - Die Gärten des Mondes

Darujhistan – die letzte freie Stadt auf dem Kontinent Genabackis. Und sie soll nach Willem des malazanischen Imperiums bzw. dessen Kaiserin fallen. Dem malazanischen Imperium – selbst vom Umsturz und Veränderungen gebeutelt – ist es gelungen, sich auf dem Kontinent auszubreiten. Das Erfolgsrezept: Truppen aus Soldaten und Magiern. Unerwartet stellt sich dieser militärischen Großmacht nun eine bisher unbekannte Macht entgegen. Wer oder was auch immer sie sind: Sie verfügen über eine schwebende Festung und haben sich direkt über Darujhistan positioniert.

Da ist Aufregung vorprogrammiert…

Cover des ersten Bandes des Spiels der Götter von Steven Erikson namens "Die Gärten des Mondes". Auf diesem sind zwei Hunde abgebildet, die scheinbar jemanden jagen. Diese Person ist aber nicht im Bild zu sehen.
Quelle: https://content.penguinrandomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Erikson_SDas_Spiel_der_Goetter_1_124236_300dpi.zip

Wer muss schon verstehen, was er da liest?

Der erste Band dieser fantastischen Reihe und wohl auch das größte Hindernis, die eigene Liebe dazu zu entdecken. Der Leser wird ohne Erklärung mitten in die Handlung rund um die mehrjährigen Kriegszüge des malazanischen Imperiums auf dem Kontinent Genabackis geschmissen. Dabei rauscht man mehr oder weniger flüchtig vorbei an einem bunten Straus von Personen, Ethnien, Gestalten, Göttern und solchen, die es gerne wären. Als Leser fühlt man sich so überfordert mit all diesen Informationen, die man schwerlich einordnen kann. Es geht einem wohl so wie den Figuren aus der Handlung. Eriksen erklärt seine Welt(en) nicht, er lässt sie wirken und er lässt den Leser seine Erfahrungen damit sammeln. Man taumelt umher in Kriegswirren, deren Grund man gar nicht versteht. Man sucht krampfhaft nach einem Protagonisten, an dem man sich gewöhnen könnte, den man „gernhaben“ kann, nur um (ohne zu viel verraten zu wollen) festzustellen, dass einfach nichts auf Dauer ist – vor allem keine Sympathien für frisch ernannte Befehlshaber.

Ich habe dieses Buch selbst beim ersten Lesen nach etwa der Hälfte wieder weggelegt. Es hat mich mit Fragezeichen zurückgelassen. Die Charaktere blieben mir Fremde und ich habe selten verstanden, was diese Gestalten da tun, und warum.

Ein Jaghut? Was? Nicht so wichtig, erklärt sich später

Bei meinem zweiten Versuch habe ich mich einfach auf diese Geschichte eingelassen. Ich habe akzeptiert, dass man nicht alles verstehen muss, um den Ausflug in das malazanische Imperium zu genießen und genau das war für mich der Schlüssel. Man muss nicht jede Spezies sofort verstehen, nicht jeden Handlungsstrang einordnen können. Man muss sich treiben lassen und die Freude im literarischen Moment suchen, denn „Das Spiel der Götter“ wird nicht im ersten Band gewonnen. Es ist ein Gesamtwerk und ab dem zweiten Band lösen sich die ersten Rätsel und man versteht nach und nach (doch niemals vollkommen) diesen immensen Moloch an Erzählung immer besser. Die Erzählung lebt von der Einzigartigkeit der oft völlig verschrobenen Charaktere und dem süffisanten Unterton des Erzählers, der auch dem letzten ernsten Thema noch einen Funken schwarzen Humor abringt.

Man wird entführt in eine Welt, von der man spürt, dass sie nicht nur oberflächlich kaputt ist, sondern bis in ihre Grundfesten beschädigt wurde, und fühlt das Aufbäumen der Charakter, die versuchen Oberwasser in dieser Welt zu gewinnen. Keiner versteht, was passiert, und diejenigen, die es verstehen, sprechen nicht darüber. Man folgt dem Geschehen wie der tapfere kleine Fußsoldat und hofft, dass irgendwo jemand in der Kommandozentrale einen Masterplan hat.

Dieses Buch ist der Auftakt zu einer wilden Reise, in der man niemals völligen Überblick hat, und das ist auch gut so! Wer also bereit ist, diese Reise anzutreten, der mache mit diesem Band den ersten und den schwersten Schritt. Es lohnt sich!

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Janne ist eine leidenschaftliche Leserin, die schon seit ihrer Kindheit Bücher verschlingt. Neben ihrer Liebe zur Literatur hat sie auch ein Faible für Brettspiele, die sie gerne mit ihrem Partner, Alex, spielt.
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